Sonntag, 13. Januar 2013

Schlag den Raab - YES!


Es ist das "Wetten, dass..?" für moderne Menschen. Es kommt samstags. Und nicht so oft. Alle zwei Monate. Und was man nicht so oft haben kann, darauf freut man sich.

Man sitzt in einer Runde vor dem TV und macht einen "Ruhigen". Das Bier und/oder die Freundin in der Hand. Die Konstellationen sind vielfältig. 

Zu Beginn der Show werden fünf potenzielle Kandidaten vorgestellt. Das ist einer meiner Highlights. Schon gleich am Anfang. Der typische Bewerber macht 23 Sportarten. Er hat Mathematik studiert, spielt leidenschaftlich Schach und hat drei Zeitungen abonniert. Er spielt, wie jeder Kandidat von klein auf Fussball. Die Ballbeherrschung gleicht einem Messi, der versucht seine Pfandflaschen auf dem Fuß zu jonglieren. Mit seinen Arbeitskollegen geht er gerne Badminton spielen. Mit seiner Frau danach joggen. Voher noch ins Fitness. Am Wochenende segelt er und mittwochs spielt er Eishockey. Im Schützenverein stellt er seine Konzentrationsfähigkeit unter Beweis. Auch Turnen gehört zu einer seiner Königsdisziplinen. Ehrenamtlich engagiert er sich noch für schwerkranke Kinder. Dann kommt Eishockey, das Publikum freut sich für den Kandidaten, doch der kann nicht einmal Schlittschuh laufen. Naja, wenigstens ist die Sendung dann LIVE und nicht manipuliert. So kann ich guten Gewissens darüber hinwegsehen und mich amüsieren.


Stefan Raab bei  Haidong Gumbo


Wer zu spät kommt: Kein Problem. Hinten hat der Fuchs seine Eier. Sind die Spiele am Anfang zwar interessant und unterhaltsam, baut sich die richtige Spannung erst im Laufe der Sendung auf. Die ausgebeulte Jeans aus dem Jahr 1996 von Stefan kann man über die gesamte Sendezeit hinweg betrachten. 
Auch Englischsprachige kommen auf ihre Kosten. Ein kräftiges "YES" wird etwa alle 30 Sekunden vom Showmaster herausgeschrien.  Für die Nicht-Englischsprachigen folgt auf das "YES" sofort ein kurzes, lautes "JA" als Übersetzung. Wenn es mal eng wird oder etwas in die Hose geht, dann kommt ein nachtrauerndes "Aahhhhaahah". 

Hier ein kleiner Tipp für nächstes Mal: Bei jedem "YES" wird ein "Kurzer" getrunken. 

Wer vor lauter Konzentration auf die seltsamen Gesichts(ver)züge nicht sieht, welche Techniken Stefan Raab in den Spielen anwendet: Er gibt nach jedem einzelnen Spiel nochmal ein detailliertes Feedback. Auch wenn ihn keiner fragt. Ganz aufgeregt. 

Das Markenzeichen der Show ist der ausgeprägte Drang von Raab, unbedingt alles (als erster) auszuprobieren. Und ein notorischer Grundzweifel ist vorhanden: "Hängt das auch gerade?". Die chronische Angst, der Kandidat könne bevorzugt werden, ist immer existent. Auch der Geräusch kommt von ihm. Und wenn es heißt "Stefan, Du bist dran!", dann führt er seinen Versuch so lange nicht aus, ehe er noch zweiunddreißig Mal seine Position verändert und viermal tief durchgeatmet hat.

Das waren die Spiele der Show vom 12. Januar 2013, die Stefan Raab deutlich für sich entschied:

Spiel 1: Reifen aufpumpen
Spiel 2: Tiere
Spiel 3: Indiaca
Spiel 4: Domino
Spiel 5: Haidong Gumbo
Spiel 6: Töne zählen
Spiel 7: Schneemobil
Spiel 8: Eisfussball
Spiel 9: Kleiderbügel
Spiel 10: Blamieren oder kassieren
Spiel 11: Nägel ziehen
Spiel 12: Mölkky
Spiel 13: Sortieren
Spiel 14: Wackeldraht

Schon vor dem letzten Spiel hat Stefan das Battle gewonnen.

Die Show dauert locker fünf Stunden. Doch für de Hungrigen kann ich Entwarnung geben. Die Werbepausen sind so lang, dass man in der Zeit in Ruhe eine Pizza backen kann. 

Mein Fazit:

Schlag den Raab ist guckbar. Wenn der große Raab zum kleinen Stefan wid, dann ist Unterhaltung garantiert. Geile Spiele. Neue Spiele. Verrückte Spiele. Und deswegen spannende Spiele. Weil man den Ausgang meistens nicht vorhersehen kann. Außer es handelt sich um Ballsportarten. Mit denen hat Stefan Raab das nicht so.  Doch der Ehrgeiz und der unbedingte Siegeswillen von Raab verspricht immer Spannung und Entertainment. Frank Buschmann als Kommentator rundet einen gelungenen Fernsehabend ab. 

Meine Empfehlung: Einschalten.

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