Was hat man nicht alles
schon an Haarstylingprodukten ausprobiert, seitdem man anfangs im
Alter von elf Jahren dachte, mehr ist mehr. Da ging schon mal eine
halbe Tube Haargel für die Kinderdisco drauf. Die Jahre vergingen,
genau wie ein Haarstylingprodukt nach dem anderen. Weil es immer
stärkeren Halt gab, weil auf Mega bald Ultra folgte. Gerochen hat
man wie ein verzweifelter Mitsechziger, der sich morgens
fünfundzwanzig Spritzer Billigparfüm aus dem Drogeriemarkt auf
sämtliche Körperpartien sprüht. Wahrscheinlich auch in die Haare.
Ich schweife ab. Fakt ist, damals sollte die Haarpracht bretthart
sein, sodass du eine Kokosnuss daran aufschlagen kannst. Und glänzen
musste es. Zum Glück haben sich die Zeiten geändert. Haartechnisch
gesehen verändert sich die Mode rasant. Doch Stylingprodukte für
Haare werden nach wie vor individuell und unterschiedlich dosiert
eingesetzt.
Die letzten drei Jahre
verzichtete ich weitestgehend auf Haargel oder Haarwachs. Weil mich
keines so wirklich überzeugte. Das Fibre Gum von got2b
empfand ich eigentlich als ganz gut, doch was mich extrem an dem
Produkt störte, war die Tatsache, dass man beim Schlafen ungefähr
drei Millionen Haare verliert, weil das Gum wirklich so zäh wie
Kaugummi ist. Das got2b geht so gut aus den Haaren
rauszuwaschen wie Tomatensauce aus einem weißen Shirt.
Nun kam ich eher zufällig
zu einem ganz neuen Produkt. Das junge Startup Brooklyn Soap Company aus Hamburg hat
es sich zur Aufgabe gemacht, Pflegeprodukte für Herren, für echte
Gentlemen auf den Markt zu bringen. Aufgrund meiner Erfahrung mit
Haarpflegeprodukten war ich sehr skeptisch. Doch die Pomade fürs
Haar mit lässigem Design verführte mich. Und so testete ich. Nach
kurzem Einschmieren merkte ich schon, dass meine Haare das perfekte
Stylingprodukt gefunden hatten. Klingt wie in einem schlechtem
Werbespot. Nur war es hier tatsächlich so.
Die Classic Pomade
von der Brooklyn Soap Company hat zwei entscheidende Vorteile
gegenüber allen anderen Produkten, die ich bisher konsumierte. Sie
ist zurückhaltend und doch bestimmt. Mit dem Verteilen der Pomade in
den Handflächen erreicht man dezent jedes einzelne Haar und nicht
wie sonst, eine Strähne mit dem Durchmesser einer Salami, die dann
völlig verklebt ihr Eigenleben entwickelt. Die Classic Pomade
erlaubt ein Durchstreifen der Haare, ohne mit der Hand
hängenzubleiben. Und dennoch ist die Haarpracht jederzeit formbar.
Der zweite Pluspunkt ist das Auswaschen mit Wasser. Nicht nur die
Reste an den Händen sind ohne Probleme mit Wasser rückstandslos
abwaschbar, sondern auch das Haar an sich. Ohne Shampoo kann so die
gesamte Pomade aus den Haaren entfernt werden. Und beim Schlafen gibt
es auch keinen Kampf mit dem Kopfkissen, an dem man mit Haargel
früher so manches mal hängenblieb. Auch beim Sport, mit Schweiß
oder Regen, sind die Augen mit der Brooklyn Soap Company eine
brennfreie Zone. Der frische, citrusartige Geruch rundet die ganze
Sache noch ab.
Außerdem probierte ich
auch das Beard Oil (Bartöl). Schmeckte nicht ganz so gut, doch im
Bart erfüllte es seinen Dienst. Mit ätherisch anmutendem,
männlichem Duft sorgt es für ein angenehmes Erweichen der
Barthaare, sodass ich in Kombination mit der Pomade morgens guten
Gewissens und mit einem gepflegten Gefühl das Haus verlassen kann.
Die Classic Pomade
kostet 29,90 Euro, das Bartöl 19,90 Euro. Hier investiert man
in die richtigen Produkte. Ein positiver Nebeneffekt: Die Produkte
sind fair gehandelt und sogar vegan. Ich kann die Brooklyn Soap
Company nur empfehlen. Ein durchdachtes Konzept mit Produkten, die
Leistung liefern. Männliches Design, ein humaner Preis. Insgesamt
ein überzeugendes Unternehmen. Hier werden Gentlemen geboren.
Alle Bilder wurden mit
der Canon Powershot N im Kreativmodus geschossen. Diese Pocket
Kamera ist wirklich der Wahnsinn. Bin immer wieder aufs Neue überrascht, was diese Digitalkamera für Fotos zustande bringt.